Restlose Begeisterung und spannende Erfahrungen

Es wartete eine
Überraschung auf die Verantwortlichen des Projekts „Von
Behindertensportlern lernen!“. Die Rollstuhlbasketballer
Martin Kluck und Jan Sadler sowie Biathlet Josef Giesen
stellten fest, dass das Thema Behindertensport für die
Schüler des Helmstedter Gymnasiums am Bötschenberg und
der IGS Roderbruch in Hannover kein Neuland ist.
So hatten in der
Helmstedter Bildungseinrichtung im vergangenen Jahr
Workshops im Rollstuhlbasketball stattgefunden, während
in der IGS Roderbruch die Inklusion von Schülern mit
Behinderung seit Jahrzehnten Tradition ist. Begonnen
hatte die Schule bereits in den 70er Jahren damit,
Kinder, die eine Contergan-Schädigung erlitten hatten,
in die Klassen zu integrieren. Dementsprechend
unbekümmert und mit großer Selbstverständlichkeit
begegneten die Schüler den anwesenden Sportlern. Dass
Jan Sadler zudem ein Ehemaliger der IGS ist, den viele
aus dieser Zeit persönlich kennen, trug enorm dazu bei,
dass von Berührungsängsten nichts zu spüren war. „Wir
freuen uns, dass wir hier in der Schule zeigen können,
welch großartige sportliche Leistungen Menschen mit
Behinderung erbringen“, betonte Horst Podella vom
Behinderten-Sportverband Niedersachsen (BSN).
Beeindruckt zeigten sich
auch die Schülerinnen und Schüler des Johanneums in
Lüneburg von der Offenheit, mit der Josef Giesen von
seinem Leben berichtete. Insbesondere die Jüngeren
folgten gebannt seinen Schilderungen und stellten viele
interessierte Fragen zum Sport, aber auch zum
alltäglichen Leben des Biathleten. „Ich hätte nicht
erwartet, dass er so selbstständig leben und so
erfolgreich sein kann“, sagte die 13-jährige Hanna
Schüttauf, die sich beim anschließenden Workshop
Rollstuhlbasketball in der Sporthalle sehr anstrengte,
um ihr Ziel zu erreichen, am Ende des Tages mit dem
Sportrollstuhl Slalom fahren zu können.
Die
leuchtenden Augen und das ehrgeizige Engagement, mit dem
die Schülerinnen und Schüler diesen Tag erlebten und
mitgestalteten, bestätigt und stützt die Zielsetzung,
mit der die Stiftung Niedersächsischer Volksbanken und
Raiffeisenbanken den Behindertensport in Niedersachsen
fördert. „Der
Behindertensport ist sehr breit gefächert und trägt
stark zur Integration bei. Wir wollen mit unserem
Engagement den natürlichen Umgang miteinander und damit
die soziale Kompetenz der Kinder fördern“, betonte Jutta
Bergmann von der SNVR-Stiftung, die zusammen mit
Vertretern des BSN die IGS besuchte.
Das Projekt gewährt
anlässlich der renommierten Wahl „Behindertensportler
des Jahres 2012“ an vier niedersächsischen Schulen einen
Einblick in die sportliche und private Lebenswelt
erfolgreicher Behindertensportler. Die Möglichkeit,
Fragen zu stellen und selbst einmal Rollstuhlbasketball
auszuprobieren, soll den Schülern mögliche
Berührungsängste nehmen. Das Ziel, die Integration von
Mitschülern mit einer Behinderung an den Schulen zu
fördern und für Sport zu begeistern, hat sich bereits
an diesen Tagen erfüllt. Zwei Jugendliche mit
Behinderung haben sich motivieren lassen, zukünftig
aktiv Sport im Verein zu betreiben.
Behinderten-Sportverband Niedersachsen e. V.
Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 10, 30169 Hannover
Durchwahl: 0511/1268-5102, Fax: 0511/1268-45100
Email: schlueter@bsn-ev.de